Kinder sind von Natur aus neugierig. Entdeckerfreude und Gestaltungslust sind wichtige Eigenschaften, womit Kinder von Beginn an ausgestattet sind. Sie wollen Dinge erfahren, Zusammenhänge ergründen, ihre Umwelt entdecken – schlicht und ergreifend verstehen. Ihre Neugier ist grenzenlos. Das Schöne daran ist, dass Kinder von sich aus lernen wollen, sie sind intrinsisch motiviert, die Welt zu begreifen und zu erforschen.
Von Geburt an lernen Kinder über ihre Sinneswahrnehmung. An die frühkindliche Phase Ihres Nachwuchses erinnern Sie sich wahrscheinlich noch gut: In dieser Zeit erkunden, untersuchen und entdecken Kinder ihre Umwelt mit all ihren Sinnen. Ihre Wissbegier kennt im jungen Alter keine Grenzen. Mit zunehmendem Alter wird das Verstehen und Denken komplexer; größere Zusammenhänge werden in Frage gestellt. Kinder wollen lernen und begreifen.
Gerald Hüther, ein bekannter Hirnforscher und Neurobiologe, sagte dazu: „Es muss bedeutungsvoll sein, es muss (Kinder) begeistern.“ Wenn Kinder Menschen und Wegbegleiter finden, die ihren Entdeckerdrang unterstützen, wenn Aufgaben auf sie warten, an denen sie wachsen können, dann sind wichtige Grundlagen für bedeutungsvolles Lernen geschaffen.
Kinder lernen am besten mit Menschen, denen sie sich zugehörig fühlen. Sie lernen durch Eigenerfahrung, weniger übers Erzählen, sondern durch eigenes Handeln, Entdecken und Erforschen. Wiederholungen, Zeit, aktives Erleben, Interesse und Freude am Ausprobieren sind wichtige Komponenten für ganzheitliches Lernen.
Was krabbelt und kriecht da auf dem Boden? Warum ist die Sonne so stark? Wieso bewegt sich Schatten? Warum leuchten Glühwürmchen? Fragen sprudeln aus Kindern unerschöpflich heraus und können für Erwachsene durchaus bereichernd sein. Deshalb sollten wir uns die Zeit nehmen und den Fragen zusammen mit den Kindern auf den Grund gehen. Schließlich macht es Spaß, gemeinsam Neues zu entdecken und Kinder an der Lebenswelt teilhaben zu lassen.
Versuchen Sie dabei Ihrem Kind weitestgehend viel zuzutrauen, den Gedanken und Impulsen Ihres Kindes nachzugehen und weniger vorzugeben, gar Lösungen zu präsentieren, oder Ihr Kind im Sammeln von Ideen zu begrenzen, auch wenn die Idee zunächst abwegig klingen mag. Viele Ideen führen zu Lösungen. Vordergründig zählt die Freude und Neugier Ihres Kindes am Entdecken und Ergründen. Hier passt der Spruch sehr gut: “Der Weg ist das Ziel“.
Kinder im Grundschulalter können virtuell als Forscher und Entdecker aktiv werden. Auf der Webseite meine-forscherwelt.de gelangen sie in einen virtuellen Forschergarten, bei denen Juli, Timm und der Kater Berleburg die kleinen Forscher mit auf Entdeckungsreise nehmen.
Auf der Online-Lernplattform Campus der Stiftung Haus der kleinen Forscher finden alle interessierten Eltern verschiedene Webinare sowie offene und moderierte Online-Kurse zu nachhaltiger MINT-Bildung und pädagogischen Themen.
Limonade kühlen ohne Kühlschrank, Wasser mit Kohle reinigen und den Duft von Rosen einfangen – geht das alles überhaupt? Wenn ja, wie und vor allem warum? Im Buch „Leichte Experimente für Kinder“ von Gisela Lück können Kids zwischen vier und acht Jahren viele einfache Experimente mit Erwachsenen durchführen, dabei Fragen des Alltags auf den Grund gehen und Naturphänomenen auf die Spur kommen.
Die Autorin ist Professorin für Didaktik der Chemie an der Universität Bielefeld und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Naturwissenschaftsvermittlung im Vorschulalter.