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Tipps für die Zeit zuhause
So strukturieren Sie den Alltag

Tipps für die Zeit zuhause

So strukturieren Sie den Alltag


Die durch die Corona-Pandemie bedingten gesellschaftlichen Einschränkungen stellen für viele Familien eine besondere Herausforderung dar. Um diese Zeit in der Familie zu meistern, stellen wir Ihnen Anregungen vor, die Ihnen den aktuell herausfordernden Familienalltag mit Ihrem Kind erleichtern.

Tages- und Wochenpläne erstellen

Auch oder gerade in diesen Zeiten: Bewahren Sie sich einen geregelten Tagesablauf, denn dieser ist für Ihr Kind gerade jetzt besonders wichtig, da das Alltägliche wegfällt – nämlich der Besuch der Kita oder der Schule, der Besuch von Freunden und Familienangehörigen. Erarbeiten Sie sich mit Ihrem Kind eine Tagesstruktur, an der sich alle Familienmitglieder orientieren können. Ein geregelter Tagesablauf, in denen Zeiten fürs Aufstehen und Zu-Bett-Gehen, gemeinsames Essen, Lern-und Freizeiten für Schulkinder, Spiel- und Ruhephasen sowie Zeit für Medien geregelt sind, schafft Sicherheit und bietet Ihrem Kind die nötige Orientierung im neuen Familienalltag.  
Beziehen Sie Ihr Kind beim Erstellen des Wochenplans ein. Gerade in Zeiten der häuslichen Isolation werden Sie bemerken, dass Ihnen mehr und mehr das Gefühl für Zeit und Tage verloren gehen. Wie Sie wissen, haben Ihre Kinder zudem ein anderes Zeiterleben und -verständnis. Je kleiner Kinder sind, desto weniger sind ihm die Wochentage bekannt. Unterstützen Sie Ihr Kind beim Zurechtfinden im Alltag, in dem Sie ritualisierte Abläufe in den Tag einpflegen. Beim Erstellen eines Wochenplans hilft jüngeren Kindern oft eine bildliche Darstellung, an denen sie sich gut orientieren können.

Übernehmen Sie Aktivitäten aus der/m Kita/Hort in Ihren Tagesablauf (bspw. Sport immer dienstags) und bieten Ihrem Kind eine Brücke zu bekannten Abläufen aus dem gewohnten Kitaalttag. Auch Essens-und Ruhezeiten für Ihr Kind dürfen gern an die bestehenden Zeiten der Kita angeglichen werden.  
Damit Ihr Kind den Verlauf der Tage erfahren kann, streichen Sie im Wochenplan gemeinsam die Wochentage ab. Der Einsatz von Eieruhren und Wecker kann zudem hilfreich sein, um das Verstreichen von Zeiten kindgerecht aufzuzeigen.
Ein fester Tagesablauf sorgt dafür, dass Zuständigkeiten in der Familie geregelt sind, vermindert Konfliktpotential im häuslichen Umfeld und gibt Ihrem Kind Halt. So stabilisierend ein fester Rahmen für alle Beteiligten auch ist, muss er dennoch Zeit für spontane Ideen Ihres Kindes hergeben. Verplanen Sie daher nicht alle Zeitfenster der gesamten Woche und geben Ihrem Kind die Möglichkeit für spontane Veränderungen. Besprechen Sie mit Ihrem Kind bestenfalls am Abend den nächsten Tag, so dass es sich darauf vorbereiten kann.

Gemeinsame Mahlzeiten - wertvolle Qualitätszeit in der Familie

Versuchen Sie bei der Planung Ihres Tages, mindestens eine gemeinsame Mahlzeit festzulegen, denn das Einnehmen von Frühstück, Mittag oder Abendbrot ist weitaus mehr als eine reine Nahrungsaufnahme. Geben Sie Ihrem Kind, je nach Alter, kleine Aufgaben. Den Tisch decken, Obst oder Gemüse aufschneiden, alles Aufgaben, mit denen Ihr Kind bereits in/m der Kita/Hort vertraut gemacht wurde. Die gemeinsame Essensrunde am Tisch fördert die aktive Kommunikation mit Ihrem Kind, führt zur Auswertung bzw. Planung des Tages zwischen Homeoffice, kitafreier Zeit oder Homeschooling. Die gemeinsame Mahlzeit mit Ihrem Kind bietet ebenso die Chance, möglich entstandene Konflikte nochmals  in Ruhe zu besprechen.

Gemeinsame Regeln festlegen

Mit Sicherheit haben Sie auch vor der Coronapandemie Regeln für das gemeinsame Zusammenleben mit Ihrem Kind festgelegt. In dieser besonderen Situation werden Sie als Eltern nochmals neu gefordert. Ihr Kind hat vielleicht  Interesse, bestehende Regeln neu zu testen oder für sich zu erweitern. Besprechen Sie mit Ihrem Kind in erster Linie, wie die aktuell gewonnene Zeit bestmöglich gestaltet werden kann. Ein gewisser Toleranzbereich und eine leichte Abkehr von alltäglichen  Regeln, wie z.B. fest limitierte Hörspiel- oder Serienzeiten sind in dieser Situation vertretbar. Achten Sie jedoch darauf, dass „kleine Ausnahmen von der Regel“ nicht zur Regel werden. Ihre Kinder brauchen gerade jetzt, wo alltägliche Gewohnheiten wie Kita und Schule weggebrochen sind  Eltern, die an den gemeinsam vereinbarten Regeln festhalten. Denken Sie bei kleineren Verstößen der gemeinsamen Regeln daran, dass die aktuelle Situation auch für Ihr Kind fordernd ist. Möglicherweise reagiert es gefühlsmäßig anders als sonst. Nehmen Sie die Gefühle Ihrer Kinder auf und signalisieren Ihrem Kind, verbal und nonverbal, dass Sie Ihr Kind verstehen. Wiederholen  und Besprechen Sie Ihre vereinbarten Regeln und geben Ihrem Kind Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Das Erinnern an vereinbarte Regeln motiviert Ihr Kind möglicherweise unerwünschte Verhaltensweisen anders zu lenken. Versuchen Sie positives Verhalten Ihres Kindes zudem durch Lob und aktiver Zuwendung zu fördern.

Kontakt zu Familie und Freunden halten

Wann kann ich wieder mit meinem Freund spielen oder Oma und Opa wiedersehen? Je älter Ihr Kind, desto wichtiger sind natürlich auch Bezugspersonen, fern ab von Mama und Papa. Hefen Sie Ihrem Kind in kreativer Weise, seine sozialen und familiären Kontakte zu pflegen. Vielleicht haben die Großeltern Freude daran einen Brief zu versenden, eine Gute-Nacht-Geschichte auf Kassette bzw. neuen Medien zu sprechen oder Sie probieren es mit Videotelefonie aus. Das Basteln von kleinen Aufmerksamkeiten für Freunde und Familie bringt Ihrem Kind mit Sicherheit ebenso Freude und vermindert die Wartezeit bis zum Wiedersehen.

Häusliche Rückzugsorte

Ermöglichen Sie sich und Ihrem Kind Rückzugsmöglichkeiten. Die gesamt Zeit auf beengtem Raum zusammen sein schürt schneller Konflikte als gewöhnlich. Das Bauen von Höhlen, in denen sich Ihr Kind mit einem Bilderbuch zurückziehen kann, das Reinteilen der Betreuungszeit für Ihr Kind, wenn im Haushalt möglich, oder der elterliche Spaziergang ohne Kind um den Block fördert mit Sicherheit die Zufriedenheit aller.

Gemeinsame Aktivitäten vs. Aktivitäten allein

Lassen Sie Ihrem Kind Raum und Zeit für kreative Spielideen und gehen den Phantasien Ihres Kindes, wenn möglich, nach. Ihr Kind möchte mehrfach Autos aneinanderreihen oder es tönt aus dem Zimmer: „Wer will einkaufen?“  Lassen Sie Ihrem Kind Zeit und stellen Sie sich auf Rollenspiele, Wiederholungen und kreativen Ideen Ihres Kindes ein. Ihr Kind wird es Ihnen danken, denn gefühlt sind Mama und Papa jetzt rund um die Uhr verfügbar und das gemeinsame Spiel umso verlockender.
Je kleiner Ihr Kind ist, desto natürlicher das Einfordern elterlicher Zuwendung. Sich allein zu beschäftigen fällt kleinen Kindern noch sehr schwer. Gerade wenn die Hausarbeit oder Arbeit ruft, ist das andauernde Bedürfnis Ihres Kindes, mit Ihnen zu spielen, herausfordernd. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind daher altersentsprechend Zeiten, die Ihnen gehören und Zeiten, die den gemeinsamen Aktivitäten dienen. Seien Sie in der gemeinsam geplanten Zeit ausschließlich für Ihr Kind da und versuchen Sie nicht, Arbeit oder Haushalt parallel zu managen.  Sollte Ihr Kind schon älter sein, sind Zeiten, in denen sich Ihr Kind andauernder allein beschäftigt, einfacher umsetzbar. Lassen Sie der Spielphantasie Ihres Kindes freien Lauf, geben Sie aber auch Hilfestellung, falls Ihr Kind nicht allein ins Spiel findet und scheuen Sie nicht vor „Langeweilerufen“, die kreative Prozesse und Ideen Ihres Kindes neu hervorrufen können.

Regelmäßige Bewegung tut gut

Die gesellschaftlichen Einschränkungen erschweren aktuell natürlich die Planung gemeinsamer Aktivitäten im Freien. Der fehlende Spielplatzbesuch oder Sportverein, das Spielen und Verabreden ist aktuell nicht möglich. Dennoch, ermöglichen Sie Ihrem Kind möglichst täglich eine körperliche Betätigung, bestenfalls im Freien. Eine Runde Roller- oder Radfahren, ein Wettrennen um den Block, ersetzen zwar nicht den Spielplatzbesuch, machen den Kopf aber frei und gehen einher mit dem natürlichen Bedürfnisdrang Ihres Kindes. In der Wohnung bieten Ihrem Kind kleine Spiele wie „Feuer-Wasser-Sturm“, Hüpfen auf einem Bein oder Stopptanz schöne Möglichkeiten um sich auszuagieren.

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