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Gefühle bei Kindern
So gehen Sie mit Emotionen um

Gefühle ausdrücken - für Kinder nicht ganz einfach

So unterstützen Sie Ihr Kind beim Umgang mit seinen Emotionen


Wie geht es Ihnen und Ihrem/n Kind/ern im Moment? Nicht immer lässt sich eine klare Antwort darauf finden. Gerade in der aktuellen Phase sind Stimmungsschwankungen keine Seltenheit – vor allem wenn sich der immer noch neue Alltag mit Ungewissheit, Sorgen und Mehrfachbelastung mischt. Das betrifft nicht nur uns Erwachsene.

Auch Kinder empfinden diese Achterbahnfahrt der Gefühle. Meistens können sie ihre Gefühle noch nicht richtig einordnen und ihnen einen Namen geben. Kinder fühlen sich dann oft überfordert, hilflos und reagieren wütend oder zornig. In solchen Situationen benötigen Kinder Zuwendung und Verständnis der Eltern, die sie beim Regulieren ihrer Emotionen unterstützen. Dabei kann es helfen, sich hin und wieder gemeinsam mit den verschiedenen Gefühlen zu beschäftigen: Welche Gefühle gibt es? Wie fühle ich mich gerade?

Foto: Pixabay

Gefühle erkennen und benennen

„Manchmal bin ich traurig oder froh… Ich fühle mich mal so mal so….“ – Gefühle zu (er)kennen, sie ordnen und mit ihnen umgehen zu können ist ein herausfordernder Lernprozess. Je jünger die Kinder, desto kleiner ist die Spannbreite an Gefühlen, die sich im jungen Kindesalter zunächst in Freude, Wut, Angst und Trauer ausdrückt. Bei kleinen Kindern entwickelt sich das eigene Ich, sie erleben erste Schritte von Selbstwirksamkeit und sind stark impulsgesteuert. Neben den Gefühlen von Stolz über die eigenen Errungenschaften erleben kleine Kinder auch Grenzen im eigenen Handeln. Das kann schon mal richtig wütend machen. Werden Kinder älter erweitert sich das Gefühlsempfinden über die Gefühle von Wut, Trauer und Freude hinaus. Das Gefühlserleben von Kindern wird differenzierter und facettenreicher. Gefühle wie Langeweile, Mitleid oder Zorn erweitern beispielsweise die Gefühlspalette der Kinder.

All diesen Gefühlen einen Namen zu geben, sie einzuordnen und diese mimisch und sprachlich auszudrücken ist gar nicht so leicht. Kindern fehlen oftmals die Worte, Ihren Gefühlen sprachlichen Ausdruck zu verleihen. Es gehört zum emotionalen Reifeprozess eines Kindes, sich der eigenen Gefühle bewusst zu werden, diese einzuordnen, sie regulieren zu können und zudem die Gefühle anderer lesen zu können. All diese wichtigen Entwicklungsschritte führen zur Ausbildung einer emotionalen Reife und sind ein langer Lernprozess. Eltern sind Kindern dabei eine wichtige Orientierungshilfe, denn das gemeinsame Fühlen kann ausprobiert, erlebt und besprochen werden.


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Mir ist so langweilig…

Ein Satz, den Sie in letzter Zeit bestimmt oft zu hören bekommen, ist: „Mama, Papa, mir ist langweilig… Kannst du mit mir spielen?“ Zu gern würden Sie mit Ihrem Kind bauen, puzzeln oder malen, finden aber keine Zeit dafür? Sie fürchten ein leidendes oder nörgelndes Kind, dessen Stimmung zu Hause kippt? Das Positive vorweg: Langeweile schadet Ihrem Kind nicht! Kindern stets etwas zu bieten, ist sogar kontraproduktiv! Versuchen Sie als Erwachsener die Langeweile Ihres Kindes auszuhalten. Kinder dürfen, ja sollen sich auch aktiv langweilen. Es führt dazu, dass Ihr Kind von der eigenen Fantasie Gebrauch macht und fördert seine Kreativität.

Ihr Kind ist nun selbst gefragt, die Situation des Nichts-Tuns für sich zu ändern. Einige Kinder träumen, ziehen sich in ihre Gedankenwelt zurück, andere entwickeln kreative Spielideen. Wo früher Kita, Hobbies oder Hausaufgaben auf dem Tagesplan standen, ergeben sich in Zeiten von Corona nun viele Zeitfenster für Ihr Kind. Durch diese Entschleunigung erfahren Kinder mehr Ruhe und Erholung. Sie können lernen, aufkommende Langeweile in neue Ideen umzusetzen. Solle Ihr Kind Sie auffordern, ihm aus der Situation zu helfen, versuchen Sie innezuhalten, nicht das Kommando zu übernehmen und alles fürs Kind zu regeln.


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Familie im Wechselbad der Gefühle

Nicht jeder Tag läuft immer gut. Gerade in dieser schwierigen Zeit ist es wichtig, dass Sie den Tag mit Ihrem Kind gemeinsam reflektieren. Werten Sie den Tag zusammen aus: Was ist gut gelaufen? Was hat mich fröhlich gestimmt? Warum bin ich möglicherweise traurig? Gibt es Sachen, die einem nicht gefallen haben? Ganz wichtig: Versuchen Sie Konflikte, die im Laufe des Tages entstanden sind, mit Ihrem Kind zeitnah zu klären. Sollte das nicht unmittelbar möglich sein, suchen Sie spätestens vorm Schlafengehen nochmals das gemeinsame Gespräch.


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Spiele rund um die Gefühle

Gefühle-Flüsterpost

Gefühlspantomime und Flüsterpost im Kreise der Familie zu spielen, macht Laune. Dieses Spiel ist ein Mix aus Stille Post und Pantomime. Sie flüstern so lange der Reihe nach dem anderen ein Gefühl ins Ohr. Die letzte Person muss das gehörte Gefühl pantomimisch darstellen und die anderen beurteilen gemeinsam, ob das losgeschickte Gefühl passend dargestellt wurde. Nun darf sich derjenige, der das Gefühl pantomimisch dargeboten hat, ein neues Gefühl ausdenken und das Spiel geht von vorne los.

Gefühle-Memory

Basteln Sie sich Ihr eigenes Gefühl-Memory. Dafür können Sie mit der Familie im ersten Schritt Gefühle sammeln, die Ihnen bekannt sind. Diese versuchen Sie im zweiten Schritt pantomimisch darzustellen. Halten Sie Gefühle wie Trauer, Wut, Freude, Zorn mit der Kamera fest. Drucken Sie diese aus und basteln sich eigene Gefühlskärtchen, die Sie dann als Memory-Karten verwenden können. Die Memory-Karten bieten schöne Gesprächsanlässe zum Thema Gefühle für die Familie: „Guck mal, da schaut Mama fröhlich/traurig, wann bist du denn froh/traurig?“

Spiegelbild-Spiel

Für dieses Spiel brauchen Sie zwei Personen. Die erste Person stellt ein Gefühl mimisch dar, die Person gegenüber muss das Gesehene spiegeln und versuchen, es so exakt wie möglich wiederzugeben. Im Anschluss rät diese Person, um welches Gefühl es sich gehandelt hat.



 

Gefühlsbilder basteln

Wie sehen eigentlich Gefühle aus? Welche Farben und Formen haben sie? - Haben Sie sich diese Frage schon einmal gestellt? Falls nicht, fragen Sie doch mal Ihre Kindern nach ihren Ideen dazu. Und dann holen Sie Buntstifte, Kleber, Schere, Buntpapier, Perlen und Federn hervor und basteln Sie gemeinsam Gefühlsbilder. Natürlich können Ihre Kinder die Bilder auch mit dem Malkasten tuschen. Lassen Sie sich von den Ergebnissen überrraschen!

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